Phimose: Ursachen, Symptome und Behandlung der Vorhautverengung

Phimose bezeichnet eine Vorhautverengung, bei der sich die Vorhaut nicht oder nur schwer über die Eichel zurückziehen lässt. Diese Erkrankung kann sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen auftreten und verschiedene Ursachen haben. In diesem Artikel erfährst du alles über Symptome, Behandlungsmöglichkeiten und mögliche Komplikationen.

Was ist Phimose?

Phimose beschreibt eine Verengung der Vorhaut, sodass sie nicht oder nur eingeschränkt über die Eichel gezogen werden kann. Eine physiologische (normale) Phimose ist bei Neugeborenen und Kleinkindern völlig normal und löst sich oft bis zum 3.–6. Lebensjahr von selbst. Bleibt die Verengung jedoch bestehen oder führt zu Beschwerden, spricht man von einer pathologischen Phimose, die behandelt werden sollte.

Arten der Phimose

Phimose kann in zwei Formen auftreten:

1. Absolute Phimose

Die Vorhaut lässt sich in keinem Zustand über die Eichel zurückziehen.

2. Relative Phimose

Die Vorhaut kann im nicht erigierten Zustand zurückgezogen werden, aber nicht bei einer Erektion.

Symptome einer Phimose

Eine Vorhautverengung kann unterschiedliche Beschwerden verursachen, darunter:

  • Schwierigkeiten oder Schmerzen beim Zurückziehen der Vorhaut
  • Schmerzen oder Spannungsgefühl beim Wasserlassen
  • Rötungen oder Entzündungen im Vorhautbereich
  • Schmerzen oder Beschwerden beim Geschlechtsverkehr

Ursachen einer Phimose

Phimose kann durch verschiedene Faktoren entstehen:

  • Angeborene Phimose: Bei vielen Jungen ist die Vorhaut von Geburt an verengt.
  • Verletzungen oder Vernarbungen: Entzündungen oder kleine Risse können zur Verengung der Vorhaut führen.
  • Infektionen (z. B. Balanitis): Entzündungen im Bereich der Eichel oder Vorhaut können Narbenbildung verursachen.
  • Diabetes mellitus: Ein erhöhter Blutzuckerspiegel kann das Risiko für Vorhautentzündungen und dadurch Phimose erhöhen.

Wann ist eine Behandlung notwendig?

Eine Phimose muss nicht immer behandelt werden, insbesondere bei Kindern. Eine Behandlung ist jedoch erforderlich, wenn:

  • Schmerzen beim Wasserlassen oder beim Geschlechtsverkehr auftreten.
  • Entzündungen oder Infektionen immer wieder vorkommen.
  • Die Vorhaut sich nur schwer oder gar nicht zurückziehen lässt.

Behandlungsmöglichkeiten

1. Salbenbehandlung

Oft kann eine Phimose mit kortisonhaltigen Salben behandelt werden. Diese machen die Vorhaut elastischer und helfen, sie sanft zu dehnen.

2. Dehnübungen

Durch vorsichtiges und regelmäßiges Zurückziehen der Vorhaut kann eine leichte Phimose in vielen Fällen verbessert werden.

3. Operative Eingriffe

Falls eine Phimose nicht mit Salben oder Dehnübungen behandelt werden kann, gibt es verschiedene operative Möglichkeiten:

  • Teilbeschneidung (Plastische Vorhauterweiterung): Nur ein Teil der Vorhaut wird entfernt.
  • Komplette Beschneidung (Zirkumzision): Die gesamte Vorhaut wird entfernt.

Komplikationen einer unbehandelten Phimose

Wird eine Phimose nicht behandelt, können folgende Probleme auftreten:

1. Paraphimose

Wenn die Vorhaut gewaltsam zurückgezogen wird und nicht mehr über die Eichel gleiten kann, entsteht eine schmerzhafte Schwellung. Dies ist ein medizinischer Notfall!

2. Wiederkehrende Entzündungen

Eine unbehandelte Phimose kann zu häufigen Entzündungen (Balanitis) führen.

3. Erhöhtes Risiko für Harnwegsinfektionen

Da sich unter einer verengten Vorhaut Bakterien ansammeln können, steigt das Risiko für Infektionen.

Fazit: Phimose ist gut behandelbar

Phimose ist eine häufige Erkrankung, die in vielen Fällen harmlos ist und sich im Kindesalter von selbst löst. Falls Beschwerden auftreten, gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten – von Salben und Dehnübungen bis hin zu operativen Eingriffen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können unangenehme Komplikationen vermeiden und langfristige Probleme verhindern.