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Priapismus: Wenn eine Erektion zur Gefahr wird

Eine Erektion ist normalerweise ein Zeichen für sexuelle Erregung oder eine gesunde Durchblutung – doch was passiert, wenn sie nicht mehr verschwindet? Priapismus ist eine schmerzhafte Dauererektion, die über vier Stunden anhält und ohne sexuelle Stimulation auftritt. In diesem Artikel erfährst du alles über Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten.

Was ist Priapismus?

Priapismus ist eine andauernde und meist schmerzhafte Erektion, die nicht durch sexuelle Erregung verursacht wird. Ohne schnelle Behandlung kann es zu schweren Komplikationen kommen, einschließlich dauerhafter Schäden am Penis.

Welche Formen von Priapismus gibt es?

Es gibt zwei Hauptarten von Priapismus:

1. Niedrigdurchfluss-Priapismus (ischämischer Priapismus)

Dies ist die häufigste Form und tritt auf, wenn das Blut nicht richtig aus den Schwellkörpern abfließen kann. Er ist sehr schmerzhaft und ein medizinischer Notfall, da eine anhaltende Durchblutungsstörung das Gewebe schädigen kann.

2. Hochdurchfluss-Priapismus (nicht-ischämischer Priapismus)

Diese seltene Form wird meist durch Verletzungen verursacht. Dabei strömt zu viel Blut in den Penis, aber der Abfluss bleibt erhalten. Sie ist weniger schmerzhaft und oft nicht so gefährlich wie die ischämische Variante.

Ursachen von Priapismus

Priapismus kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden, darunter:

  • Medikamente: Bestimmte Antidepressiva, Blutverdünner oder Potenzmittel wie Viagra können eine Dauererektion verursachen.
  • Drogenkonsum: Kokain und andere Substanzen können die Durchblutung beeinflussen.
  • Sichelzellenanämie: Eine Erkrankung, die die Durchblutung beeinträchtigt und Priapismus begünstigen kann.
  • Penisverletzungen: Traumata können einen unkontrollierten Blutfluss auslösen.
  • Neurologische Erkrankungen: Störungen des Nervensystems können den Blutfluss im Penis beeinflussen.

Symptome von Priapismus

Die Hauptsymptome sind:

  • Erektion länger als 4 Stunden: Ohne sexuelle Erregung.
  • Schmerzen: Vor allem beim ischämischen Priapismus.
  • Harter Schwellkörper, weiche Eichel: Typisches Zeichen einer Durchblutungsstörung.

Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?

Eine Erektion, die länger als 4 Stunden anhält, sollte sofort ärztlich behandelt werden! Verzögerte Hilfe kann zu irreversiblen Schäden führen, darunter erektiler Dysfunktion oder Gewebszerstörung.

Behandlungsmöglichkeiten

Die Behandlung hängt von der Art des Priapismus ab.

1. Ischämischer Priapismus (Notfallbehandlung)

Da die Blutversorgung des Penis unterbrochen ist, muss das Blut so schnell wie möglich abgeleitet werden:

  • Blutabzug: Mit einer Nadel wird Blut aus den Schwellkörpern abgelassen.
  • Medikamente: Alpha-Agonisten (z. B. Phenylephrin) helfen, die Blutgefäße zu verengen.
  • Chirurgische Eingriffe: Falls andere Methoden nicht helfen, kann eine Operation notwendig sein.

2. Nicht-ischämischer Priapismus

Diese Form ist weniger bedrohlich, heilt oft von selbst und kann mit Kälteanwendungen oder leichtem Druck auf den Dammbereich behandelt werden.

Kann Priapismus verhindert werden?

In vielen Fällen kann man Priapismus vorbeugen, indem man:

  • Medikamente überprüft: Bei Verdacht auf Nebenwirkungen mit dem Arzt sprechen.
  • Drogenkonsum meidet: Kokain und andere Drogen sind häufige Auslöser.
  • Vorsichtig mit Potenzmitteln umgeht: Viagra & Co. nur in der empfohlenen Dosis einnehmen.
  • Grundlegende Erkrankungen behandelt: Sichelzellenanämie oder andere Blutkrankheiten können Priapismus begünstigen.

Fazit: Priapismus ist ein medizinischer Notfall

Eine Erektion, die zu lange anhält, mag für manche wie ein „Luxusproblem“ klingen – ist aber tatsächlich ein ernster medizinischer Notfall. Ohne Behandlung kann Priapismus zu bleibenden Schäden und Impotenz führen. Wer länger als vier Stunden eine Erektion hat, sollte daher umgehend einen Arzt aufsuchen!