PANDA-Syndrom: Ursachen, Symptome & Behandlung der rätselhaften Autoimmunerkrankung

Was ist das PANDA-Syndrom?

Das PANDA-Syndrom (Pediatric Autoimmune Neuropsychiatric Disorders Associated with Streptococcal Infections) ist eine seltene Autoimmunerkrankung, die neurologische und psychiatrische Symptome verursacht. Sie tritt vor allem bei Kindern auf und wird durch eine Streptokokken-Infektion (z. B. Scharlach oder Mandelentzündung) ausgelöst.

Ursachen: Wie entsteht PANDA?

Die genaue Ursache des PANDA-Syndroms ist noch nicht vollständig geklärt, aber Forscher vermuten einen fehlgeleiteten Immunprozess. Nach einer Streptokokken-Infektion beginnt das Immunsystem, nicht nur die Erreger, sondern auch eigene Gehirnstrukturen anzugreifen – insbesondere jene, die für Bewegungssteuerung, Emotionen und Verhalten zuständig sind.

Typische Symptome bei Kindern & Jugendlichen

PANDA tritt meist plötzlich auf und verursacht eine Vielzahl an neurologischen und psychiatrischen Symptomen:

  • Plötzliche Zwangsstörungen (OCD): Waschzwang, zwanghafte Gedanken oder Rituale
  • Tics & unkontrollierte Bewegungen: Zucken, Blinzeln, räuspernde Laute
  • Angststörungen: Panikattacken oder extreme Trennungsangst
  • Hyperaktivität & Konzentrationsprobleme: Symptome ähnlich wie ADHS
  • Verhaltensveränderungen: Reizbarkeit, plötzliche Wutausbrüche
  • Schlafstörungen & nächtliches Einnässen: Betroffene Kinder schlafen schlechter oder entwickeln nächtliche Ängste

Wie wird das PANDA-Syndrom diagnostiziert?

Die Diagnose kann schwierig sein, da viele Symptome auch bei anderen neurologischen Erkrankungen auftreten. Typische Diagnosekriterien umfassen:

  • Plötzlicher Beginn der Symptome (oft nach einer Infektion)
  • Nachweis einer Streptokokken-Infektion (Bluttest oder Rachenabstrich)
  • Neurologische und psychiatrische Auffälligkeiten
  • Ausschluss anderer Erkrankungen wie Epilepsie oder klassische Zwangsstörungen

Behandlungsmöglichkeiten & Therapieansätze

Die Behandlung des PANDA-Syndroms erfolgt meist in mehreren Schritten:

1. Antibiotika-Therapie

Da Streptokokken als Auslöser gelten, werden häufig Antibiotika wie Penicillin oder Azithromycin verabreicht, um die Infektion zu bekämpfen.

2. Entzündungshemmende Maßnahmen

Um die fehlgeleitete Immunreaktion zu stoppen, kommen oft nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen oder Kortison zum Einsatz.

3. Verhaltenstherapie & Psychologische Unterstützung

Da viele Kinder unter Angstzuständen oder Zwangsstörungen leiden, kann eine kognitive Verhaltenstherapie (CBT) helfen.

4. Immuntherapien in schweren Fällen

Falls die Symptome stark sind, kann eine Immunmodulation durch Plasmapherese oder intravenöse Immunglobuline (IVIG) notwendig sein.

Der Zusammenhang zwischen Streptokokken & neurologischen Symptomen

PANDA wird als eine Art Autoimmunenzephalitis betrachtet, bei der Streptokokken das Gehirn indirekt angreifen. Forscher untersuchen derzeit, ob es genetische Faktoren gibt, die manche Kinder anfälliger für diese Fehlreaktion machen.

Leben mit PANDA: Herausforderungen für Betroffene & Familien

Das Leben mit PANDA kann für Kinder und ihre Familien eine große Belastung sein:

  • Plötzliche Verhaltensänderungen: Eltern müssen sich an unvorhersehbare Stimmungsschwankungen anpassen.
  • Soziale Schwierigkeiten: Kinder mit Tics oder Zwangsstörungen erleben oft Ausgrenzung.
  • Langwierige Behandlung: Viele Kinder benötigen eine mehrjährige Therapie.

Fazit: Frühzeitige Diagnose & Therapie als Schlüssel zur Besserung

Das PANDA-Syndrom ist eine ernstzunehmende Erkrankung, die frühzeitig erkannt und behandelt werden sollte. Mit der richtigen Kombination aus Antibiotika, Immuntherapie & psychologischer Unterstützung können viele betroffene Kinder deutliche Verbesserungen erfahren.