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Vaginismus: Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten
Vaginismus ist eine häufige, aber oft missverstandene sexuelle Funktionsstörung. Frauen, die unter Vaginismus leiden, erleben eine unwillkürliche Verkrampfung der Scheidenmuskulatur, wodurch das Eindringen – sei es beim Sex, bei gynäkologischen Untersuchungen oder beim Einführen von Tampons – schmerzhaft oder unmöglich wird. Doch Vaginismus ist behandelbar. In diesem Artikel erfährst du alles über die Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten.
Inhalt
Was ist Vaginismus?
Vaginismus beschreibt eine reflexartige Verkrampfung der Muskulatur rund um die Scheidenöffnung, die nicht bewusst kontrolliert werden kann. Die Betroffenen wollen oft Geschlechtsverkehr haben, doch ihr Körper reagiert mit einem unwillkürlichen „Nein“.
Arten von Vaginismus
Es gibt zwei Hauptformen von Vaginismus:
1. Primärer Vaginismus
Diese Form besteht von Anfang an. Frauen mit primärem Vaginismus hatten noch nie schmerzfreien Sex oder konnten noch nie etwas in ihre Vagina einführen.
2. Sekundärer Vaginismus
Diese Form tritt auf, nachdem eine Frau bereits schmerzfreien Geschlechtsverkehr hatte, aber aus bestimmten Gründen plötzlich eine Verkrampfung entwickelt.
Typische Symptome von Vaginismus
Frauen mit Vaginismus berichten häufig über folgende Symptome:
- Unwillkürliche Verkrampfung der Vaginalmuskulatur
- Schmerzen oder Brennen beim Versuch des Eindringens
- Gefühl einer „Blockade“, als würde etwas den Eingang versperren
- Angst vor sexueller Penetration
- Probleme beim Einführen von Tampons oder gynäkologischen Untersuchungen
Ursachen von Vaginismus
Die Ursachen von Vaginismus sind vielfältig und können sowohl körperlicher als auch psychischer Natur sein.
1. Psychische Ursachen
- Sexuelle Ängste: Angst vor Schmerzen, Versagensängste oder negative Erfahrungen.
- Schlechte sexuelle Aufklärung: Frauen, die mit dem Glauben aufgewachsen sind, dass Sex schmerzhaft oder „schmutzig“ ist, entwickeln eher Vaginismus.
- Traumata: Missbrauchserfahrungen oder belastende gynäkologische Untersuchungen können Vaginismus auslösen.
- Stress und Beziehungsprobleme: Emotionale Anspannung kann die Symptomatik verstärken.
2. Körperliche Ursachen
- Hormonelle Veränderungen: Nach der Geburt, in den Wechseljahren oder durch die Pille kann die vaginale Feuchtigkeit abnehmen.
- Infektionen oder Entzündungen: Schmerzen bei vorherigen Infektionen können zu einem Schutzmechanismus führen.
- Muskelverspannungen im Beckenboden: Ein zu angespannter Beckenboden kann Vaginismus begünstigen.
Wie wird Vaginismus diagnostiziert?
Viele Frauen schämen sich, über ihre Beschwerden zu sprechen. Doch ein offenes Gespräch mit einer Gynäkologin oder einem Sexualtherapeuten ist der erste Schritt. Die Diagnose erfolgt meist durch:
- Anamnese: Fragen zur sexuellen Vorgeschichte und bisherigen Beschwerden.
- Sanfte gynäkologische Untersuchung: Oft reicht schon die Beschreibung der Symptome.
Behandlungsmöglichkeiten bei Vaginismus
Die gute Nachricht: Vaginismus ist heilbar. Je nach Ursache gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten.
1. Beckenbodentraining
Gezielte Übungen zur bewussten Kontrolle der Beckenbodenmuskulatur helfen, die Verkrampfung zu lösen.
2. Vaginal-Dilatatoren
Dilatatoren sind stufenweise größer werdende Stäbe, mit denen die Vagina sanft gedehnt werden kann.
3. Kognitive Verhaltenstherapie
Hierbei werden Ängste abgebaut und neue Denkmuster geschaffen, um eine entspanntere Haltung zur Sexualität zu entwickeln.
4. Sexuelle Aufklärung und Körperbewusstsein
Viele Frauen profitieren von einer bewussteren Auseinandersetzung mit ihrem Körper, zum Beispiel durch Masturbation oder gezielte Entspannungsübungen.
5. Hormonelle oder medizinische Therapie
Falls hormonelle Ursachen eine Rolle spielen, kann eine Hormontherapie oder eine feuchtigkeitsspendende Vaginalcreme helfen.
Fazit: Vaginismus ist behandelbar
Vaginismus ist eine häufige, aber heilbare Erkrankung. Die wichtigste Botschaft: Du bist nicht allein, und es gibt viele Wege, das Problem zu lösen. Mit der richtigen Unterstützung – sei es durch eine Ärztin, eine Therapeutin oder durch gezieltes Training – kann der Weg zu einer erfüllten Sexualität wieder frei werden.